Rubrik: Niemand darf seine Wurzeln vergessen. Sie sind Ursprung unseres Lebens. // Ein Beitrag über Heimweh

19. April 2017

An einem Sonntag Abend, die Sonne schon längst untergegangen liege ich in meinem neuen Bett und starre durch den Raum. Keinen genauen Punkt der meine Augen fesselt, eher ein wirres hin und her. Im Nebenzimmer höre ich meinen Freund im Bad, der sich Bettbereit macht. Gleich wird er zu mir kommen, sich neben mich legen, mich in den Arm nehmen und es sofort merken. Er wird spüren das etwas nicht mit mir stimmt.

Und ich hatte Recht. Er weiß es einfach, wenn etwas ist. Wie er das schafft, ist für mich jedes mal ein Rätsel. Bin ich so schlecht, meine innere Unruhe zu verbergen? Mein Drang es zu kaschieren ist geweckt, er soll meine Zerbrechlichkeit nicht merken. Ich will doch die starke Persönlichkeit sein die im Leben steht. Aber bei wem sonst soll ich mich fallen lassen, wenn nicht bei Ihm?



Wenn meine bessere Hälfte seine Witterung aufgenommen hat, dann lässt er nicht los. Er will wissen weshalb ich mir Sorgen mache, warum meine Gefühle Achterbahn fahren. Die Anläufe es ihm mitzuteilen verlaufen erst in ein schluchzen, mein Inneres verweigert es einfach. Finde ich die richtigen Worte, kann ich meine Sorgen so direkt nennen wie ich es denke und fühle oder kann es falsch rüber kommen? Ich kämpfe mit meinen Gedanken und der Wahl die richtigen Worte zu finden.

"Ich habe Heimweh" waren Worte, die mir so schwer zu sagen fielen. In dem Moment stotterte meine Stimme, mein Bauch war am brodeln und die Augendüsen produzierten schon die ersten Tränen. In dem Moment passierte es und meine ganze Anspannung fiel über Board. Ich habe den großen, schweren klotz in meinem Bauch fallengelassen und fühle mich erleichtert. Endlich ist es raus.


Er nimmt mich in den Arm und hält mich lange fest. So lange wie ich es mir auch gewünscht habe. Ich wollte seine Nähe spüren, die Nähe eines Menschen den ich liebe. Und das tat er und konnte in dem Moment meine Gedanken lesen. Nachdem ich es ausgesprochen habe ging es mir wieder ganz gut. Es war raus, jemand in meinem engsten Umfeld wusste bescheid und ich muss diese Last nicht mehr alleine mit mir rumtragen.

NACHGANG

Für Heimweh muss man sich nicht schämen. Sowas natürliches seine Eltern und sein Umfeld in dem man aufgewachsen ist zu vermissen, hat jeder von uns schonmal gespürt. Und dieses Gefühl zeigt doch am besten, dass du die Menschen liebst und man an sie denkt.

Mit großer Gewissheit behaupte ich, dass die Menschen auf der anderen Seite genau so denken und fühlen. Und sich es genauso sehr wünsche wie man selbst, nämlich das die Person die gegangen ist bald wieder zurück kommt, nach Hause!








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